Roche baut neues Hochhaus in Basel Rund 1,2 Milliarden Franken investiert der Pharmakonzern in den Ausbau des Standorts am Rhein. Gleichzeitig macht die Basler Regierung den Weg frei für das höchste Gebäude der Schweiz. (BaZ 18.11.2023, von Alexander Müller)

 

Wenn Roche in Basel ausbaut, dann geht es fast immer um Grösse. Hier ein hohes Gebäude, dort noch ein grösseres. Derzeit stehen auf dem Areal bereits vier der zehn grössten Hochhäuser der Stadt. Allen voran natürlich die beiden markanten Bürotürme mit 178 und 205 Metern.

Nun will der Pharmakonzern das Areal weiter ausbauen. Zwei neue Gebäude werden hinzukommen. Eines davon wird ein 72 Meter hohes Forschungsgebäude. «Nur» 72 Meter, ist man beinahe versucht, zu sagen - mit Blick auf die Projekte, die Roche in der Vergangenheit entwickelt hat.

Die nackten Zahlen sind trotzdem beeindruckend: 1,2 Milliarden Franken investiert Roche in den kommenden sieben Jahren in Basel. Neben den beiden Neubauten werden zwei bereits bestehende Gebäude umfassend saniert und teilweise ausgebaut. Die neuen und sanierten Räumlichkeiten werden allesamt der Forschung, aber auch der Produktion dienen.

 

«Ein Bekenntnis zu Basel»

Jürg Erismann, der Standortleiter von Roche in Basel und Kaiseraugst, bezeichnet die Investitionen als «Bekenntnis des Pharmakonzerns zur Region Basel». In den beiden Standorten arbeiten heute 11’000 Beschäftigte, weltweit sind es rund 100’000.

Der 72 Meter hohe Neubau an der Grenzacherstrasse, in dem Labor-Arbeitsplätze für bis zu 450 Forscherinnen und Forscher untergebracht werden, würde in der aktuellen Top- Ten-Liste der höchsten Gebäude der Stadt ebenfalls Aufnahme finden: Er ist nämlich mit 72 Metern gleich hoch wie das zweithöchste Gebäude des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums auf dem Campus, das im kommenden Jahr in Betrieb genommen wird.

Tatsächlich ist es sogar ein Duplikat des Gebäudes von Herzog und De Meuron. Das Basler Architekturbüro kopiert sich somit selbst. Zumindest was das Äussere des Laborgebäudes betrifft. Im Innern werden einige Anpassungen im Vergleich zum Vorgängerbau vorgenommen.

Aus der Feder von Herzog und De Meuron ist auch der bestehende Bau 92, in dem das im vergangenen Jahr neu gegründete Roche-Institut für Humanbiologie untergebracht wird. Das Gebäude wird nun im Innern umgebaut. Kubatur und die Fassaden bleiben jedoch, wie sie heute sind.

Sämtliche Um- und Neubauten entstehen auf der Nordseite der Grenzacherstrasse und können laut Roche im Rahmen des bereits bestehenden Bebauungsplans umgesetzt werden. Neuigkeiten gibt es am gestrigen Freitag auch für das Südareal des Pharmakonzerns: Die Basler Regierung hat den Bebauungsplan für das Areal zwischen Grenzacherstrasse und dem Rhein zuhanden des Grossen Rats verabschiedet und beantragt, die dagegen eingegangenen 45 Einsprachen abzuweisen.

Roche will auf dem Südareal die bestehenden Forschungsgebäude abreissen. Wenn der Gebäuderiegel am Rheinufer weg ist, soll dort eine Grünfläche entstehen. Den dadurch entstehenden Raum benötigt der Pharmakonzern aber auch als Reserve für zukünftiges Wachstum. Der Bebauungsplan sieht vor, dass auf dem Südareal ein bis zu 221 Meter hohes Gebäude entstehen könnte.

Roche sudeareal aerial view

Quelle: Blick Online vom 14.10.2020, Erste Bilder des dritten Roche-Turms.

 

Gegen die Baupläne wehrte sich unter anderem der Basler Heimatschutz, weil zwei aus dessen Sicht schutzwürdige Bauten verschwinden. Andere Einsprecher kritisierten die weitere Verdichtung auf dem Roche-Areal. Dem hält die Basler Regierung entgegen, dass die Verdichtung auf dem Nordareal «bereits stattgefunden» habe. «Auf dem Südareal wird nur noch die dort bereits bestehende Nutzung in die Höhe verlagert», heisst es in der Mitteilung. Die überbaute Fläche nehme mit den Plänen sogar «deutlich ab». Dies sei die Voraussetzung für die Verbesserung des Stadtklimas auf dem heute praktisch vollständig versiegelten Südareal.

 

Büros füllen sich wieder

Konkrete Baupläne für den dritten Wolkenkratzer von Roche, der zum heutigen Zeitpunkt das höchste Gebäude der Schweiz wäre, gebe es derzeit allerdings nicht, hält Erismann fest. Noch bestünde kein Bedarf. Mit dem 205 Meter hohen Bau 2 sind erst im vergangenen Jahr Büroräumlichkeiten für insgesamt 3200 Beschäftigte fertiggestellt worden.

Leer seien die beiden grössten Basler Bürotürme jedoch nicht, sagt Erismann gestern: Die Zeit von Homeoffice ist auch beim Basler Pharmakonzern grösstenteils vorbei. Roche fordert von den Angestellten, dass ein Hauptteil der Arbeit vor Ort erledigt wird. Mindestens drei von fünf Tagen pro Woche sollen die Leute präsent sein. Erismann bezeichnet es als einen «wesentlichen Vorteil, wenn sich die Menschen physisch treffen und es einen Austausch gibt».

 

Quelle: BaZ vom 18.11.2023, S. 21(Alexander Müller)

Foto/Visualisierung: © Blick vom 14.10.2020, Roche

 

 

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